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500.000 Menschen allein in Berlin arbeiten im Büro. Tendenz steigend. 7,8 Mio. Menschen sind deutschlandweit „betroffen“. Das sind 10% mehr als noch vor vier Jahren, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Und Büroarbeit bedeutet vor allem eins, viel sitzen.
Was bedeutet das für unseren Körper?
Sitzen ist das neue rauchen – so ein vielsagender und vielbesprochener Buchtitel zum Thema was das viele und zunehmende Sitzen in unserem Alltag mit uns macht. Bzw. was in unserem Körper bei einseitiger Belastung, Überlastung oder aber bei diesem Thema auch Unterlastung vor sich geht.
Auswirkungen des Sitzens auf Muskel- und Bewegungsapparat
Photo by Bethany Legg on Unsplash
Betrachten wir zunächst einmal „nur“ den Muskel- und Bewegungsapparat.
Im Sitzen orientieren wir uns nach vorn, unsere Schultern ziehen wir entsprechend der Ausrichtung der Hände und Arme zu Maus, Tastatur, Smartphone, Schriftstücken vor unseren Körper oder lassen sie schlicht nach vorne fallen. Protraktion ist der schöne Fachbergriff, in dem das Wort tractare aus dem Lateinischen steckt, wie ein Traktor, der nach vorne zieht. Die Schulter- und Rückenmuskulatur wird durch mangelnde Bewegung immer schwächer, der kleine Brustmuskel verkürzt, die Nackenmuskulatur verspannt. Ähnliches spielt sich im unteren Rücken ab, wo die Hüftbeuger vorne verkürzen und die lange Zeit ungenutzte Muskulatur im unteren Rücken, die Gesäßmuskulatur, .. immer schwächer werden.
Hinzu kommt in diesem Bereich oft noch, dass wir unter der Anspannung, Zeitdruck, etc. unsere figth or flight Muskulatur rund um den Beckenboden bis zum Verkrampfen anspannen. Meist sieht es auch in unserer Freizeit recht bewegungsarm und mit ähnlicher Haltung in Bahn, Auto, auf dem Sofa, .. über dem Handy aus. Bei mir kam noch das Radfahren in ähnlich gebeugter Haltung im oberen Rücken und mit angezogene Beinen, eben sitzend, dazu. Oft schlafen wir auch nochmal, im besten Fall, um die acht Stunden mit angezogenen Beinen. Was dann muskulär betrachtet gegenüber der sitzenden Haltung tagsüber auch nicht gerade ausgleichend wirkt. Wenn man sich nun die in einer ähnlichen Haltung gelebte Zeit zusammenrechnet, ist es nicht weiter verwunderlich, wenn sich Muster verstetigen und die Balance zu kurz kommt.
Haltung und individuelle Lebensqualität
All diese einseitigen Haltungen führen in Summe zu einem Ungleichgewicht in unserem Körper, das wir zumeist als erstes in Form von Verspannungen in den Schultern, im Nacken oder im Kreuz wahrnehmen. Hinzu kamen bei mir überlastete Handgelenke, wer es kennt – Kapaltunnelsyndrom. Samstage mit Kopfschmerzen, Schulterverspannungen und Kreuzschmerzen schon bei kleineren Wegen.
Der Hintergrund für die schmerzende und einschränkende Problematik sind muskuläre Dysbalancen, Verkürzungen, zu hohe Spannungszustände und schwache Muskeln.
Klingt nicht schön, fühlt sich auch nicht schön an und führt zur zweithäufigsten Krankschreibungsursache: diffuse Rückenbeschwerden. Das ist für Arbeitgeber natürlich ein sehr ernst zu nehmendes Thema, doch auch für mich und uns ganz persönlich ein individuelles Lebensqualitätthema.
Neben diesen Bewegungsapparat bezogenen Symptomen durch zu viel Sitzen, greift der Vergleich zum Rauchen auch die Problematik der verminderten Stoffwechselrate (Stichwort Gewicht und Müdigkeit bzw. Energielosigkeit), den verlangsamten Kreislauf und somit eine geringere Durchblutung und Nährstoffversorgung auf. Nicht gut für unser Wohlbefinden, unsere Organe und unser Herz-Kreislaufsystem. Wir alle wissen wohin das führt.
Bewegungsmangel und einseitige Haltung sind nicht nur eindeutig ein Wohlbefinden- und somit Lebensaqualitätskiller, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes, ein Killer – eins der höchsten Risiken in unserem Leben, ein hohes und schleichendes Risiko. Spätestens jetzt macht es auch Sinn, wenn ich im Eingangstext von „betroffen“ spreche.
Schlüssel zum Ausgleich
Doch wie so oft im Leben haben wir den Schlüssel zum Ausgleich selbst in der Hand. Es gibt gute Möglichkeiten dem positiv entgegenzuwirken und uns wieder mehr in ein harmonisches Verhältnis zu bringen.
Man muss es wollen und wissen 🙂 bei zweiterem helfe ich von Herzen gern. Ich kenne diesen Alltag und die Herausforderungen selbst nur zu gut. Nach einigen nicht wirklich nachhaltigen Versuchen vom Orthopäden, zur Physio, zu Massagen, Schmerzgelodyseen, wechselnden Fitnesskursen, .. hat es bei mir in der intensiven Auseinandersetzung mit unserem Körper – der Physiologie und mit Kraftsport klick gemacht. Innerhalb von wenigen Wochen hatte ich meine Problemstellen im Griff und einen für mich wahnsinnig erleichternden Grad an Freiheit und Selbstbestimmung zurückgewonnen.
Nach und nach erschloss ich mir Wissen und Erfahrungswerte auf der physischen Ebene. Nach und nach zeigte sich mir auch auf der mentalen Ebene wo ich noch weiter hinschauen kann und wie sich Hektik und Stress auch hier unausgeglichen verhielten. So entdeckte ich zunächst die unglaublich bereichernden, wenn auch zugegebenermaßen zunächst ziemlich herausfordernden Techniken der Meditation und ich befasste mich immer tiefer mit Yoga als ganzheitliche und ausgewogene Praxis. Bis zum heutigen Tage entdecke ich für mich und mittlerweile auch für und durch meine Schüler und Kunden die heilsame und, wie ich finde, magische Wirkung der tiefen somatischen und meditativen Praxis.
Photo by Radu Florin on Unsplash
Yoga als ganzheitlicher Weg zu mehr Harmonie
Im Yoga kräftigen, mobilisieren und entspannen wir unseren Körper und über die achtsamen Bewegungen und den Fokus auf den tiefen Atem erreichen wir ebenso eine gelassene Gedankenwelt. Gerade durch die Fokussierung auf unseren Rücken, die Wirbelsäule, die Aufrichtung und die gut ausgerichteten Gelenke, bringen wir unsere Aufmerksamkeit in eine ausgewogene Haltung und auf unsere essentiellen Bedürfnisse zurück. Wir öffnen unseren Brustkorb, unser Atem wird tief und ruhig und unsere Schultern werden wieder weit. Die stabilisierende Rückenmuskulatur genauso wie weitere große und bedeutsame Muskelgruppen, die im Sitzen zu kurz kommen, werden gestärkt und gleichzeitig durch das Dehnen wieder elastisch und beweglich. Eine Wohltat. Und wie ich für mich erkannt habe, ein ideales Balanceinstrument zu unserem modernen Büroalltag.
Mit sanften Bewegungen, die sogar einfach auf dem Stuhl möglich sind, in einer Raumecke, im Tür- oder Fensterrahmen oder am besten noch ergänzt um eine regelmäßige Yogapraxis (ein bis zwei mal wöchentlich) auf der Matte zu Hause, im Büro oder in einem Studio, können wir uns alles geben, was unser Körper und unser Wohlbefinden fördert.
Wo anfangen?
Genau hier – mit der Auseinandersetzung damit. Das ist toll und der erste Schritt.
Mit professioneller Unterstützung: was kann der Arbeitgeber anbieten? Bist du verantwortlich für betriebliches Gesundheitsmanagement oder siehst die Möglichkeit einen Entscheider zu überzeugen für dich und deine Kollegen einen Ausgleich anzubieten? Jeder zweite Krankschreibungsgrund aufgrund von Rückenbeschwerden kann da durchaus ein Anstoß sein, sich eine Yogaklasse im Büro zu leisten und es ist mir eine Herzensangelegenheit mein Wissen und meiner Erfahrung direkt vor Ort zu teilen.
Wo gibt es ein Yogastudio, in das du mal reinschauen kannst? Du findest mich in vielen Formaten in Berliner Volkshochschulen, auf Nachfrage persönlich und online sowie in offenen Klassen in der Yogibar in Friedrichshain.
Du möchtest für dich einsteigen oder deine Yogapraxis vertiefen? Eine eigene und unabhängige Yogaroutine entwickeln? Ich komme sehr gern persönlich zu dir oder wir praktizieren in der Natur oder in einem schönen externen Raum gemeinsam.
Schon mit ein wenig Unterstützung können beachtliche Schritte hin zu einer freien, dich unterstützenden Praxis erreicht werden.
Es ist mir eine große Freude, wenn du mich ansprichst. Gemeinsam finden wir sicher den nächsten Schritt auf deinem Weg zu mehr Wohlbefinden, zu mehr Ausgleich zum Sitzen, zum Alltag oder wo auch immer es lohnt hinzuschauen. Gemeinsam zu:
GESUNDER GELASSENHEIT
GELASSENER GESUNDHEIT
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